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Geschichte der Rmer.
16. Geographische bersicht des alten Italiens.
Die italische Halbinsel, im Norden von den Alpen, nach den brigen Seiten hin vom Meere begrenzt, der ganzen Lnge nach vom Apennin durchzogen, zerfllt in Ober-, Mittel- und d--italien. Die Rmer verstanden in der lteren Zeit unter Italia nur Mittel- und Sditalien; Oberitalien nannten sie Gallia cis-alpina (Gallien diesseits der Alpen).
Oberitalien wird von mehreren groen Seeen (Lago-Maggiore [Mabjchrc], Comer-, Garda-See), sowie durch zwei von den Alpen kommende Strme, den Po und die Etsch, mit vielen. Zuflssen, bewssert. Unter den Nebenflssen des Po sind der Tieinns und die Trebia besonders zu merken. Am Fue der Alpen und zu beiden Seiten des Po saen gallische Stmme.
Mittelitalien wird durch den Apennin in zwei Hlften geteilt und enthielt sechs Landschaften: Im Westen lagen 1. Etru---ricn, mit dem trasimenischen See, den Stdten Veji, Tar^ qutnii; 2. Latinm, mit der auf sieben Hgeln*)"gebauten: Hauptstadt Rom an der Tiber, der Hasenstadt Ostia, Alba Longa, Gabii; 3. Campanien, mit Neapel, Capua, Nola, Herculanum, Pompeji. Im Osten lagen 4. Umbrien mit Sena Galliea, Sentinum; 5. Picenum; 6. Smnium mit Benevent und Cadium. In Mittelitalien wohnten Etrnsker, Sabiner, Latiner, Bolsker, Samniter u. a. Stmme.
*) Diezficbcn Hgel sind: 1. der Kapitolinus, 2. der Aventinus, 3. der (lius," 4. der Palatinus, 5. der Esquilinus, 6. der Biminalis, 7. der Quirinalis.
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aus gefällten Bäumen einen ungeheuren Holzstoß und zün-
deten ihn an; dann machten sie das glühende Gestein durch
aufgegossenen Essig mürbe. Den ausgebrannten Felsen sprengten
sie mit eisernen Werkzeugen und ließen durch kleine Krümmun-
gen den Pfad so sanft hinablaufen, daß nicht nur die Last-
thiere, sondern auch die Elephantcn hinabgcführt werden konnten.
Während dieser Zeit wurden die Thiere beinahe vom Hunger
aufgerieben. Bald aber kam das Heer in mildere und angc-
baute Gegenden und stieg endlich vollends in die Ebene hinab,
in ein wärmeres Klima und zu gesitteteren Menschen.
Auf diese Weise kam Hannibal in fünf Monaten seit dem
Ausbruche von Neukarthago in Italien an, und hatte die
Alpen in fünfzehn Tagen überstiegen*). Von seinem großen
Heere waren ihm noch 26000 Mann und einige Elephantcn
übrig geblieben.
3. Hannibaüs Siege am Ticinus und an der Trebia (218 v. Chr.)
Anfangs hatten die Römer die Absicht, den Krieg gegen
die Karthager in Spanien und Sicilicn zu führen. Sie sandten
daher den Consul Titus Sempronius mit der größeren
Hceresmacht, 24000 Mann zu Fuß, 1800 Reitern und 160
Kriegsschiffen nach Sicilien; der andere Consul, Publius Cor-
nelius Scipio, erhielt Befehl, mit 22000 Mann zu Fuß,
1600 Reitern und 60 Schissen einen Angriff auf Spanien zu
unternehmen. Aber Hannibal kam den Römern zuvor. Schon
stand er an der Rhone, als Scipio auf seiner Fahrt erst an
der Mündung derselben angekommen war, wo er dann die
Nähe des Feindes erfuhr, und das bereits erwähnte Reiterge-
fccht vorfiel. Nun änderre Scipio seinen Plan; er sandte mit
dem größeren Theile des Heeres seinen Bruder nach Spanien
und zog mit dem übrigen in die Gegenden des Po zurück,
*) Hannibal ging entweder über den kleinen Bernhard oder über
den Mont Gerievre.
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mehrere starke Taue an das obere Ufer festgebunden war. Die-
ses Floß wurde gleich einer Brücke mit aufgeschütteter Erde be-
legt, damit es die Thiere ohne Scheu wie festes Land beträten.
Ein zweites Floß, eben so breit, 100 Fuß lang und zur
Ueberfahrt eingerichtet, wurde an jenes angebunden. Wenn
nun die Elephanten über das feststehende Floß, wie auf einer
Straße, den vorausgehenden Weibchen nach, auf das zweite
kleinere Floß, das an das erste angebunden, hinübergegangen
waren, so wurden sogleich die Taue gelöst, und das Floß
von mehreren Ruderbooten an das andere Ufer gezogen. So
lange sie auf dem ersten Floß wie auf einer breiten Brücke
gingen, blieben sie ruhig; dann erst zeigten sie Angst, wenn
das zweite Floß abgelöst war und mit ihnen in die Mitte des
Flusses trieb. Da drängten sie sich vom Wasser weg zusam-
men und verursachten ziemliche Störung, bis endlich die Furcht
selbst sie ruhig machte.
Um die Zeit, wo Hannibal über die Rhone ging, stand
der römische Feldherr P u b l i u s Cornelius Scipio an der
Mündung dieses Stromes. Ein Reitergeschwader, das er den
Fluß hiaufsandte, um Erkundigungen über den Standort und
die Zahl des feindlichen Heeres einzuziehen, traf auf eine zu
gleichem Zweck ausgeschicktc Abtheilung Numider. Es kam zu
einem sehr hitzigen Gefecht, indem sich der Sieg endlich auf die
Seite der Römer neigte. Dieses Gefecht war eine Vorbedeu-
tung für den Verlauf und Erfolg des ganzen Krieges, und
versprach den Römern zwar einen endlichen Sieg, aber erst nach
langen, blutigen und unentschiedenen Kämpfen.
Don der Rhone aus zog Hannibal mehr landeinwärts
und gelangte an die Dürance, einen Nebenfluß der Rhone, der
nur mit der größten Schwierigkeit überschritten ward. Ohne
weiter von den Galliern angefochten zu werden, kam das Heer
am Fuße der Alpen an.
Jetzt aber erfüllten die gewaltigen Berghöhen, die him-
melanreichenden Schneemassen, die an den Felsen hängenden
unförmlichen Hütten, die vor Kälte zusammengeschrumpsten
Rinder und Lastthiere, die struppigen und schmutzigen Menschen,
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r ^at ^ ein Auslnder, zumal ein Franzose, so glucklich m den deutschen Charakter Zu schicken gewut, als dieser Eugen. Das sah man auch bei Roveredo, wo sich das Heer versammelte (1701). Mit blindem Vertrauen folgten ihm die Truppen auf die Gipfel der Alpen Aber hier boten sich seiner Khnheit die ersten Schwierigkeiten dar.
< Passe waren schon jenseits von den Franzosen besetzt und der Marschall Catinat hatte gute Hoffnung, da Eugen wohl wieder wurde nach Hause kehren mssen. Allein diesem Metten Hannibal war kein Gebirge unbersteiglick. Ein Berg, Namens Balbi, verschlo einen Ausweg, an den kein Franzose gedacht hatte. Eugen bewaffnete einige Regimenter mit Hacken, Bohrern und Pulver, und in wenigen Tagen war durch die vereinte, rastlose Arbeit so vieler Hnde ein Weg von sechs Meilen in der Lnge und 9 Fu in der Brette durch den Felsen gebrochen, auf dem man mit Ge-schtz und Gepck ohne Schaden herber kam. Wo den Pferden das Ziehen zu schwer ward, legten die willigen Sol-daten mit Hand an, und mit Erstaunen sah Catinat den ganzen Zug von den Bergen herabkommen, und ehe er es verhindern konnte, die Ebene von Verona bis an die Etsch besetzen. Bald tuschte Eugen ihn nun durcb unerwartete Wendungen, bald verschanzte er sich so klug, da er nicht anzugreifen war, und zuletzt berfiel er ihn bei Carpi (an der Etsch in Venetien) und schlug ihn aufs Haupt. Da mute Catinat sich der den Mincio und Oglio zurckziehen, und Eugen nahm eine treffliche Stellung bei Chiari, wo er sein Lager meisterhaft verschanzte.
Dieser erste ungnstige Erfolg fr die Franzosen ver-ursachte am Hofe von Versailles groe Unzufriedenheit. An Catmats Stelle bernahm der Marschall Villeroi den Ober-befehl, mit dem Auftrage, eine Schlacht zu liefern. Er ging daher der den Oglio, griff Eugen in seinem verschanzten Lager bei Chiari (am Oglio, Provinz Brescia) an und wurde so vllig geschlagen, da 2500 Franzosen gegen wenige Deutsche auf dem Wahlplatze blieben und ein allgemeiner Rckzug erfolgte (1701). Bald darauf gingen die Heere in die Winterquartiere, aber selbst im Winter lie Eugen Cre-mona berfallen, wobei die streicher den franzsischen Feld-Herrn Villeroi gefangen nahmen und nach Wien fhrten (1702).
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Extrahierte Personennamen: Eugen Marschall_Catinat Eugen Hannibal Namens_Balbi Eugen Eugen Carpi Eugen Eugen Chiari Catmats Eugen Eugen Chiari Eugen_Cre-mona Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Verona Venetien Versailles Provinz_Brescia Wien
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bringen too sich der Kurfürst mit ihm bereinigte Whrend >3ulecfun0 Saiem5 Zurckblieb, unternahm der um h m" ^ Mann einen Zug nach Tyrol, r^ fi r t ^xm bdn Venbome den Weg ins st-n zu bahnen. Als er Kufstein aufforberte, sich zu er-geben, erteilte ihm der tapfere Befehlshaber dieser Berq-sestung eine entschlossene Antwort und lie, um die Stadt Besser bertetbtgen zu knnen, die Vorstbte in Branb stecken Aber pm Unglck warf ein pltzlich entftanbener Sturmwind ln %Zlaf l\etht m: Pulvermagazin s bt> Lf/Z! -^ranmten ^ in die Luft, und während firtnf r + m Verwirrung zum Lschen und Retten
|anb anlegte, erstiegen bte Baiern das Schlo. Im ersten Schrecken der btese Begebenheit ergaben sich auch die ncbst-
fottut mnlate' onb i09ar ba wichtige Jnsbruck. Von l 1 Sug Detter nach der Ehrenberger Klause.
dieser Platz wrbe glcklich erobert, und nun zog man auf den Brenner los, den Gipfel der tribentinifchen Alpen
Tvroler^k 7 Iberern ein Ziel gesteckt. Die tapferen Tyroler erhoben sich und griffen zu den Waffen, zur Vertilgung ihres Landes und zum Verberben der Angreifer hdakn und zugnglichen Schlupfwinkeln, und ? n 9^hrltchen Felsenwegen versteckt, warfen
und schssen sie alle Vorbergehenben nieber. Ein Hlfs-
Djtreic^tfter kuppen, den ihnen der Kaiser zuschickte,
unkr btrne9rnf? me^r mt' und so kamen sie bewaffnet unter der Anfuhrung eines wackern Beamten, Martin
^terzingers zu Tausenben herbei, besetzten alle Hhen der jenen engen Pssen, durch welche die Baiern ziehen futen, und gaben ein herrliches Beispiel von ausopfernber rf a p" m Und Anhnglichkeit an das angestammte Frstenhaus. Von allen Felsenspitzen rollten Steine und Baumitamme, flogen Kugeln auf die Feinde herunter, die, bicht ^amen9ebrngt( unkunbig der Gegenb und ohne ihr Ge-Jchutz Brauchen zu knnen, ein sicherer Raub des Tbes wrben. An einem Hohlwege lauerte ein tyrolifcher Jger mit feiner Buchse dem Kurfrsten selber auf, scho aber statt 'ei"er b" Grafen von Arco nieber, den er wegen seiner retchen Kleibung fr den Kurfrsten hielt. Abgeschnitten von der ganzen brigen Welt, beschlo benn der Kurfürst, den
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Geographische bersicht des alten Italiens.
Idie italische Halbinsel ist mit Ausnahme der nrdlichen von allen Seiten von Teilen des mittellndischen Meeres um-geben. Das ligurische Meer im Nordwesten bildet den Busen von Genua, das tyrrhenische zwischen dem Festlande und den Inseln, die Busen von Gaeta, von Neapel mit dem Vor-gebirge Misenum, die Busen von Baj, Salerno u. a. Die Strae von Messina verbindet das tyrrhenische Meer mit dem jonischen, welches im Sden der Halbinsel die Busen von Squillace und Tarent bildet. Durch den Kanal von Dtranto steht das jonische Meer mit dem adriatischen in Verbindung. Italien, von Norden nach Sden gestreckt, umfat mit den Inseln 5800 Quadratmeilen. Im Norden ziehen sich vom Busen von Genua bis zum adriatischen Meere in einem weiten Halbkreise die Alpen hin.*)
Art die Meer- oder Seealpen schliet sich mit dem Col di Tenda das Hauptgebirge Italiens, der Apennin, an, der sich anfangs in vorherrschend stlicher Richtung bis zum heutigen Toskana (Etrurien) hinzieht und die norditalische Ebene vom Meere und vom Arnothale trennt. Der Haupt-flu dieser Ebene ist der auf dem Monte Biso entspringende
*) Sie zerfallen in drei Hauptketten, deren jede wieder drei Teile umfat. Die westliche Hauptkette enthlt die Meeralpen, vom Col di Tenda bis zum Monte Biso, die eottischen bis zum Mont Cenis und die grafischen (mit dem kleinen Bernhard) bis zum Mont-blanc. Die mittlere oder Centralkette umfat die penninischen (Walliser-) Alpen vom Montblanc bis zum Monte Rosa, die lepon-tischen mit dem St. Gotthard und die rtischen (graubndner-) Alpen bis zum Groglockner. Die stliche Hauptkette zerfllt in die norischen (steyerischen) Alpen, die karnischen (krntischen) und julischen (krainischen) Alpen bis zum abriet tischen Meere.
Stacke, rmische Erzhlungen. 1
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2. Eugens und Marlboroughs Siege.
Zwischen Östreich, England und den Niederlanden wurde 1701 das sog. große Bündnis geschlossen. Zum Oberfeldherrn der englischen und holländischen Landmacht ernannte Wilhelm Iii. den Grafen, nachmaligen Herzog von Marlborough, der unter Turenne, Conds und Vauban die Kriegskunst erlernt hatte.
• In Turennes Lager hieß cr nur bcr schöne Engländer, benrt seine ausgezeichnete Schönheit, Kraft und Gewandtheit, wie die Lebhaftigkeit seines Geistes sollen ihn untoibcrstchltd) gemacht haben.
Der Tod Wilhelms Iii. änderte nichts im Gange bcs Krieges, da seine Nachfolgerin Anna erklärte, daß sie nach den Grundsätzen ihres Vorgängers regieren werbe.
Auch Preußen trat dem großen Bündnisse gegen Ludwig bei. Friedrich I. ging selbst an den Rhein, ließ den Franzosen Kaiserswerth und Rheinberg entreißen, unterstützte Marlborough bei der Eroberung mehrerer fester Plätze in den Niederlanden und besetzte Geldern. Auch das deutsche Reich erklärte an Frankreich den Krieg. Dagegen ließ sich Maximilian Emanuel, Kurfürst von Baiern, von der Verbindung mit Frankreich nicht abbringen.
Die Franzosen hatten unter Villars das deutsche Heer am Oberrhein umgangen und sich mit dem Kurfürsten von Baiern vereinigt. Während Villars zur Deckung Baierns zurückblieb, unternahm der Kurfürst mit etwa 16 000 Mann einen Zug nach Tyrol (1703), um dem aus Italien heranziehenden Herzog von Vendome den Weg ins Östreichische zu bahnen; aber die Erhebung der Tyroler zwang ihn zur Rückkehr.
Der Kommandant bcr Bcrgfcstnng Kufstein ließ, um bic Stadt Besser berteibigen zu können, bic Vorstäbte in Branb stecken, wobci das Pulvermagazin mit in die Lust flog, so daß die Baiern in bcr Verwirrung das Schloß erstiegen. Auch Innsbruck ergab sich. Der Zug bcr Baiern ging bnrch die Ehrenberger Klansc nach bent Brenner, bcm Gipfel der triben-tinifchen Alpen. Jetzt aber erhoben sich die tapferen Tyroler unter Art-führung des Martin Sterling er zur Vcrtcibigung ihres Landes, besetzten alle Höhen und Pässe und vernichteten bnrch ihre sicher treffenbert Stutzen und durch hcrabgcworfcuc Baumstämme und Felsstücke bcn größten Teil bcs bairischen Heeres. An einem Hohlwege lauerte ein tyrolischcr Jäger bent Kurfürsten selbst auf, schoß aber statt feiner, durch die reiche Kleidung getäuscht, bett Grasen von Areo nieder. Die Baiern mußten bcn Rückzug antreten, bcr noch unglücklicher für sie ausfiel, und bcr Kurfürst kam mit der Hälfte feiner Truppen entmutigt in Baiern an. Wegen der steten Zwistigkeiten zwischen dem Kurfürsten und Villars warb bcr letztere abberufen.
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